Erweiterte Informationen zu den Hinweisschildern

Zu den Informationen rund um die Steelen haben wir hier ein Quiz vorbereitet. Wer das (auch online) ausfüllt, herunterlädt u. per Mail an folgende Adresse (Egon@Zimmermann-Herbern.de) schickt, nimmt an einer Verlosung teil, bei der es Gutscheine wahlweise von Blumen Wesselmann, Schreibwaren Angelkort oder die Eisdiele gibt: 1. Preis: 50 €, 2. Preis: 30 €, 3. Preis: 20 € u. je 10 € für die nächsten 10 Preise. Einsendeschluss 01.10.20. (Ausgenommen sind Mitglieder des Beirats des HV Herbern.)

Jüdischer Friedhof 

 

(Foto: Tyburzi)

Früher war es undenkbar, dass jüdische Mitbürger auf einem christlichen Friedhof begraben wurden. So fanden stattdessen entsprechende Bestattungen auf dem Bült auf dem Gelände des Bauern Dieckhoff  westlich von Herbern statt, der dafür ein Viertel Schaf erhielt. Ab 1832 erhielt die jüdische Gemeinde das Recht, ihre Toten hier im Südfeld zu begraben. Die letzte Beerdigung fand hier im Jahre 1927 statt. Typisch ist die Ausrichtung der Grabsteine nach Osten (?). Bei Besuchen der Gräber wurden üblicherweise Kieselsteine auf den Grabsteinen als Zeichen der Ehrerbietung hinterlassen. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Gräber mehrfach „von unbekannten Tätern“ zerstört, das letzte Mal in der Reichspogromnacht am 9. September 1938.

Nach ihrer Befreiung aus dem KZ Stutthoff 1945 kehrten die Töchter des Kleinunternehmers Ernst Samson nach Herbern zurück und verlangten vom damaligen Bürgermeister Determeier die Wiederinstandsetzung der Gräber durch ehemalige Parteigenossen. Erst im Herbst 1946 wurden die Schäden beseitigt. Seitdem pflegt die Gemeinde die 14 Gräber, inzwischen unterstützt durch die Schülergruppe „Nathan“ der Profilschule Ascheberg.  In den Jahren 1941 – 1945 wurden neun jüdische Mitbürger/Innen aus Herbern in den Konzentrationslagern umgebracht.

Mehr Infos: http://egonzimmermann.de/Kriegsereignisse%20u.%20deren%20Auswirkungen%20in%20Herbern_Endversion_3.pdf

Die Femelinde auf dem Schüttwall

(Foto: Tyburzi)

 

„Umfangreiche Belege über das Pflanzenvorkommen in Herbern finden wir in den Flurnamen, die weitgehend bis ins Mittelalter zurückrei­chen. Die ältesten Quellen über einzelne Pflanzenarten finden wir in den Berichten über Frei- bzw. Femgerichte des Mittelalters. Die Frei­stühle dieser Gerichte befanden sich häufig unter den Femlinden.

Der bekannteste Freistuhl in Herbern war in hörne juxta tiliam, in Hörn unter der Linde. Unter ihr tagte das westfälische Frei- und Fem­gericht bereits um 1220. Als 1822 die Hornsche Mark geteilt wurde, ver­fügte die Preußische Regierung, daß um die Linde, die heute noch an dieser Stelle steht, ein Platz von 20 Fuß Durchmesser als Gemeinde­boden liegenbleiben sollte.

Ein zweiter Freistuhl befand sich in vorsthuvila sub tilia, in Forsthövel unter der Linde. Nach der Überlieferung stand der Freistuhl in Brünemanns Ort auf dem Hofe des Kötters Lindenbäumer (Greve). Die Linde ist jedoch nicht mehr vorhanden.

Eine dritte Femlinde stand bzw. steht heute noch »in herborne im mersche« oder, wie es später in einer Urkunde heißt, »auf der Welle zu Herbern«."

(J. Farwick, Herbern, S. 18)

Der mündlichen Überlieferung soll diese Linde fast 400 Jahre alt sein.

Frau mit Jück

(Foto: Tyburzi)

Anlässlich der Einweihung dichtete die Heimatdichterin Christel Homann ein plattdeutsches Gedicht:

  Frau met Jüek

 In alle Düörp int Mönsterland hän vielle Lüd ‘ne Kauh,

un es wi hier dat sölwst wuell wiert’t, was’t auk in Hiärbn sau.

All muorns fröh, wenn Niewel steeg, moken sik Fraulüd ut’n Duorp met Jüek un Emmers up’n Patt up Westerwinkel tau.

Dao har de Graof de Weid’n verpacht för Küötters un Düörpers Kaih,

von eegen Grass wuor Hei gemakt för Winterdagg, büs Mai.

Dann gonk et wier van vüorn’n loss met Holsken,

Jüek un Emmer’s,de Kaih to melken,

up de Weid wuell mourns, meddags, aobends.

Nu steiht se hier, ne Frau met Jüekun hät no keinen Namen,

dao fällt mi jüst Kathrina in, waorüm will ik verkläörn.

Kathrina laip, dreimaol an’n Dagg met’, Klapphaut un met Jüek, von’t Krankenhues no Pastors Kamp,

de Kaih häwt bölkt vör Glück,

ganz vielle Jaaohre lang.

Se was bekannt int ganze Duorp, un küert een von Kathrina, wuss jedereen, we dao gementes bi Schwester Ludowika.

De Frau met Jüek, ’ne Gaus daobie, se lött us nich vergietten,

wu schwuor de Lüd to driägen hän, kann man nu dao an miätten.

Doch geiht vandag no mannich een met Jüek düör use Duorp. Blaus kann man et nu nich män saihn, wuell use Hiärt - un Kopp.

Kiekt wi us üm, un miärkt bi een’n, de häw doch schwaor to driägen,

so helpt wie em, dat is wuell klaorun wi müet us nich schiämen.

Christel Homann

 

Die Einheitseiche

 

(Foto: Tyburzi)

Zur Erinnerung an die Wiedervereinigung wurde am 3. Oktober 1990, dem Tag der deutschen Einheit, jeweils in allen drei Ortsteilen Aschebergs  unter Beteiligung von Politikern und Bürgern eine Eiche gepflanzt. Diese hier steht thematisch in der Nähe der evangelischen Kirche (Auferstehungskirche) und der ehemaligen evangelischen Volksschule (Bodelschwinghschule), die für die über 1200 Flüchtlinge, darunter 700 evangelische, aus dem Osten nach dem 2. Weltkrieg gebaut wurden (1952 bzw. 1963).

 

 

Ev. Kirche "Auferstehungskirche" (Foto: Rogge)

(Foto: Zimmermann)

 Relief zur Teilung Deutschlands an der ehemaligen ev. Volksschule (heute Hildegardis-Kindergarten)

Grabstätte der Heiligenstädter Schwestern

(Foto: Tyburzi)

Viele Menschen in Herbern erinnern sich noch an die Heiligenstädter Schwestern, die lange Jahre für die Versorgung und Krankenpflege des St. Josef-Hospitals und später für das St. Josef Altenheim verantwortlich waren. Eine der Schwestern – Schwester Mansueta – ist sogar Ehrenbürgerin der Gemeinde Herbern und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. Nach ihr wurde auch eine Straße in Herbern benannt.

Nach dem Abriss des alten Krankenhauses und späteren Altenheims erinnern nur noch die Gräber und ein Straßenname an die über hundertjährige Tätigkeit der Schwestern in Kindergarten und Krankenpflege in Herbern.

Der Heimatverein Herbern hat nun die Patenschaft für die Pflege der Ordensschwester-Gräber in dankbarer Erinnerung an deren aufopferungsvolles Wirken übernommen.

 Eine ausführliche Chronik über die Tätigkeit der Schwestern in Herbern kann man nachlesen unter: http://egonzimmermann.de/Chronik%20Krankenhaus_St.%20Joseph_web.pdf

Elisabeth-Grotte

(Foto: Tyburzi)

Wie überall im Dorf saßen auch die Bewohner der Bockumer Straße in einem Erd­bunker, als hier die Bomben einschlugen. Knapp fünf Meter hinter dem Bunker, den man scherzhaft „Kasimir" ge­nannt hatte, schlugen drei Bomben ein und rissen ge­waltige Krater. Das nächstliegende Haus Schrilz wurde vollständig zerstört. Aber auch an den Häusern Sen­dermann an der Bockumer Str. und den Häusern Söste und Gröne  entstand er­heblicher Sachschaden. Eini­ge Bomben fielen auch auf die B 54. Wie durch ein Wun­der blieben die kleinen Kin­der Anita Sendermann und Hanni Havers von der Bockumer Straße, die sich vom Kindergarten auf dem Heim­weg befanden, innerhalb des Bombenteppichs unverletzt. Da auch alle Insassen des Erd­bunkers bei dem Angriff wie durch ein Wunder unverletzt blieben, gelobten sie, aus Dank der heiligen Elisabeth ein Denkmal zu errichten.

Sofort nach dem Kriege lö­sten die Anwohner der Bockumer Straße ihr Versprechen ein. Sie setzten das Denkmal, das heute noch gepflegt wird, genau an die Stelle, an der sich zuvor der Erdbunker befunden hatte. Der Sockel des Stand-Bildes wurde aus Steinresten des Bunkerstol­lens errichtet. Die zusam­mengetragenen Bombensplit­ter und Zünder wurden in das Gemäuer eingelassen; sie sind somit stumme Zeugen einer grausamen Vergangenheit geworden.

Nähere Infos: http://egonzimmermann.de/Kriegsereignisse%20u.%20deren%20Auswirkungen%20in%20Herbern_Endversion_3.pdf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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